Viele Menschen stoßen im Alltag auf das Thema Bonitätsprüfung – sei es bei der Wohnungssuche, beim Abschluss von Handyverträgen oder bei der Beantragung eines Kredits. Besonders die Schufa-Auskunft spielt dabei eine zentrale Rolle. Doch was steht eigentlich in der Schufa, wie entstehen Einträge, und wie kann man sich gegen fehlerhafte oder veraltete Informationen wehren?
Was ist die Schufa und welche Daten werden gespeichert?
Die Schufa Holding AG ist Deutschlands größte Auskunftei und sammelt Daten über das Zahlungsverhalten von Privatpersonen. Gespeichert werden Informationen wie:
- Laufende Kredite und deren Rückzahlung
- Girokonten und Kreditkarten
- Mobilfunkverträge
- Zahlungsausfälle, Mahnbescheide oder Insolvenzen
Nicht gespeichert werden hingegen sensible Daten wie Einkommen, Familienstand oder Arbeitgeber.
Wann darf die Schufa Daten weitergeben?
Eine Weitergabe von Daten erfolgt nur, wenn ein berechtigtes Interesse besteht, zum Beispiel bei einer Bonitätsprüfung durch Banken oder Vermieter. Dabei gilt: Die Datenweitergabe muss nach der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) und dem Bundesdatenschutzgesetz erfolgen. Einwilligungen werden häufig in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) eingeholt – hier lohnt sich ein genauer Blick.
Rechte bei fehlerhaften Schufa-Einträgen
Fehlerhafte oder veraltete Einträge können gravierende Folgen haben, etwa bei der Kreditvergabe oder Wohnungssuche. Betroffene haben das Recht auf:
- Auskunft: Nach Art. 15 DSGVO können Sie einmal jährlich kostenlos eine Selbstauskunft bei der Schufa anfordern.
- Berichtigung: Nach Art. 16 DSGVO haben Sie Anspruch auf Korrektur falscher Daten.
- Löschung: Nach Art. 17 DSGVO können veraltete oder unrechtmäßige Einträge gelöscht werden.
Die Schufa ist verpflichtet, Anfragen zeitnah zu bearbeiten. Kommt sie dem nicht nach, kann die Datenschutzbehörde eingeschaltet werden.
Tipps zur Korrektur und Prävention
- Regelmäßig prüfen: Fordern Sie jährlich Ihre Schufa-Selbstauskunft an, um Fehler frühzeitig zu erkennen.
- Unberechtigte Forderungen bestreiten: Zahlen Sie nicht vorschnell, sondern prüfen Sie Forderungen sorgfältig und widersprechen Sie gegebenenfalls schriftlich.
- Fristen beachten: Einträge über erledigte Forderungen müssen in der Regel nach drei Jahren gelöscht werden. Kontrollieren Sie, ob dies eingehalten wird.
- Unterstützung suchen: Bei Problemen helfen Verbraucherzentralen, Anwälte für Datenschutzrecht oder spezialisierte LegalTech-Anbieter.
Moderne KI-Technologien zur Unterstützung
Immer mehr LegalTech-Plattformen bieten automatisierte Prüfungen von Schufa-Einträgen an. Mithilfe von KI werden Fehler erkannt, Fristen überwacht und Musterschreiben für die Korrektur generiert. So können auch Laien ihre Rechte effektiv wahrnehmen, ohne tief in die Materie einsteigen zu müssen.
Fazit
Ein Schufa-Eintrag ist kein Schicksal, sondern ein dynamisches Dokument, das regelmäßig überprüft und bei Bedarf korrigiert werden sollte. Nutzen Sie Ihre Rechte, setzen Sie auf moderne Hilfsmittel und zögern Sie nicht, bei Problemen professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. So behalten Sie Ihre Bonität im Griff – und vermeiden unangenehme Überraschungen bei wichtigen Vertragsabschlüssen. Mit Anwalt GURU setzen Sie auf eine zukunftsweisende Plattform – für die bestmögliche Rechtsberatung und Anwaltssuche.